Unter Hegemonie (Oberbefehl, Führerschaft) versteht man Vorherrschaft bzw. Überlegenheit einer Institution bzw. eines Staates, einer Organisation usw. insbesondere in politischer und militärischer sowie auch in wirtschaftlicher, religiöser und kultureller Hinsicht etc. über Andere. Die Anderen haben in der Praxis kaum Möglichkeiten, ihre Vorstellungen gegenüber dem Hegemon durchzusetzen. Die theoretische/juristische Möglichkeit mag dazu zwar gegeben sein, aber die Umsetzung scheitert an den Einflussmöglichkeiten und der Stärke des Hegemons.
Im Rahmen seiner Politik zur Neuordnung des europäischen Staatensystems schuf Napoleon Satellitenstaaten, die seine Hegemonie sichern sollten. Die Grenzen Frankreichs wurden bis zu den „natürlichen Grenzen“ – dem Rhein, der Schelde, den Pyrenäen und den Alpen – ausgedehnt, Belgien wurden annektiert, Holland, Italien und die Schweiz (seit 1798 Helvetische Republik) wurden zu Tochterrepubliken erklärt. Darüber hinaus wurden Marionettenstaaten gebildet, wie das Königreich Westfalen, das Königreich Spanien und das Königreich Neapel, in denen Napoleon Familienmitglieder als Herrscher einsetzte. Andere Staaten wurden zu Satellitenstaaten, sie verloren ihre außenpolitische, teilweise auch innenpolitische Souveränität und wurden beispielsweise zur Heeresfolge verpflichtet. Hierzu gehörten Bayern, Württemberg und Baden.
Quellen:
1. historicum.net - Geschichtswissenschaften im Internet e.V.: "Satellitenstaaten": URL: http://www.historicum.net/de/themen/napoleon-bonaparte/themen/aussenpolitik/ [Stand: 27.03.2012]