Ahnenverlust (oder auch Ahnenschwund genannt) ist in der Genealogie die Erscheinung, dass in der Ahnenliste einer Person bzw. eines Lebewesens frühestens bereits in der dritten (vgl. Verwandtenheirat und Blutsverwandtschaft), in der Regel aber erst in späteren Generationen Geschwister als Ahnen auftreten können, woraus folgt, dass in der nächsten Generation deren Eltern mehrfach als Ahnen auftreten. Dadurch verringert sich die Anzahl der tatsächlich verschiedenen gegenüber der Zahl der theoretisch möglichen Vorfahren, woraus sich der Inzuchtkoeffizient der Ahnenliste schätzen läßt.
Diese Erscheinung des Implex kann natürlich auch bei Nachkommen auftreten. Verloren geht dabei eigentlich nichts, sondern Inzucht führt nur dazu, dass manche Ahnen oder Nachkommen mehrfach in den Listen eines Probanden auftreten. Damit verringert sich die Zahl der tatsächlich verschiedenen Personen gegenüber der theoretisch möglichen Zahl absolut und relativ immer stärker, je mehr Generationen zum Probanden dazwischen liegen.
Ahnenverlust ist aber auch ein natürliches Phänomen. Bedenkt man, daß jeder Mensch ebenfalls bis zu den Ururgroßeltern 30 Vorfahren besitzt, zur Zeit der Ururgroßeltern ca. 1850 aber keinesfalls 30 mal mehr Menschen als heute auf der Erde lebten sondern weniger als heute, so ist klar, daß viele unserer Vorfahren öfter in unserem Stammbaum vorkommen müssen. Das heißt, je weiter man in einem Stammbaum zurückgeht, umso größer ist der Ahnenverlust. Zwei Menschen aus der gleichen Gegend entdecken also beim Vergleich ihrer Stammbäume spätestens im Mittelalter Verwandtschaften.
Quellen:
1. Wikipedia: Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ahnenverlust aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. [Stand: 21.03.2012]