Die DNA-Genealogie steckt in Deutschland noch in den Babyschuhen. Seit Living DNA mit dem Projekt "One Family - The Germans" auf den Markt kam wächst das Interesse an DNA-Genealogie in Deutschland. Da es jedoch kaum deutschsprachige Erklärungen zum Thema gibt sollen hier auf dieser Seite von Laien für Laien nach und nach die Grundlagen der DNA-Genealogie auf Deutsch erklärt werden und damit Hilfestellung gegeben werden. Es werden hier die Begriffe, die Vorgehensweise für einen DNA Test und dessen Auswertung sowie die Erkenntnisse, die man aus einem DNA-Test erlangen kann beschrieben.

Ein autosomales Chromosom von jedem Paar kommt von der Mutter und das andere kommt vom Vater. Dies bedeutet, dass man die Hälfte seiner DNA von der Mutter und die Hälfte vom Vater bekommt. Jedes Chromosom, das sie weitergeben wurde, ist eine Kombination des eigenen Chromosomenpaares der Eltern, das diese von ihren Eltern bekommen haben.

Das Bild zeigt, wie ein Chromosompaar von den Eltern an weitergegeben werden kann. Die Farben stellen die einzelnen Chromosomen und Chromosomenabschnitte dar.

Man kann feststellen, dass das von jedem Elternteil an übergebene Chromosom möglicherweise keine genaue 50/50 Kombination von deren Chromosomen ist. Dies bedeutet, dass man möglicherweise einen größeren Teil eines Chromosoms von dem einen Elternteil hat als von dem anderen. Man Kann mit einem Großelternteil mehr verwandt sein als mit einem anderen. Andererseits hat man vielleicht eine exakte Kopie eines der Chromosomen eines Elternteils und keinen Teil eines Chromosomen des anderen Elternteils.

Wenn man eine weitere Generation hinzufügt, werden die Dinge etwas komplizierter. Dieses Bild zeigt nur ein Chromosomenpaar, man hat aber 22 Paare, die verschiedene Kombinationen der Chromosomenpaare der Großeltern sind. In diesem Beispiel wurde eines der Chromosomen der Mutter (das sie von ihrem Vater erhielt) direkt an das Kind weitergegeben. Dieses Kind wird nicht mit seiner Großmutter mütterlicherseits auf diesem Chromosom übereinstimmen. Es ist nicht sicher, wie oft diese Nicht-Rekombination stattfindet, aber von den 44 Autosomen wurden z.B. 6 nicht von den Eltern zum Kind rekombiniert. Weil einseitig Chromosomen oder Nicht-Rekombination auftreten können, geht die Tendenz auf allen 46 Chromosomen zum Durrchschnitt - man bekommt von jedem der Großeltern etwa 25% seiner DNA.

Für jede Generation, die man in die Vergangenheit gehst, wirst man immer weniger von der DNA dieses Vorfahren bekommen. Die Chromosomensegmente, die sie weitergeben, werden aufgrund der Rekombination kleiner oder verloren. Deshalb ist die autosomale DNA-Analyse normalerweise nur für höchstens 6 oder 7 Generationen nützlich - Man hat so wenig DNA von sehr entfernten Vorfahren, dass es schwierig wird, sie zuverlässig zu analysieren.


Quelle: übersetzt aus dem Englischen, → http://smithplanet.com/stuff/gedmatch.htm, Jared Smith [Stand 10.10.2017]