aktueller Name: Sarata
Zugehörigkeit: Ukraine
Gründungsjahr: 1822
Kirchspiel: Sarata
Kreis: Akkerman
Religion: evangelisch-lutherisch
Landmenge: 7.600 ha
Deutsche Bewohner: 2.139
Fremdstämmige: 739
Sarata ist eine Siedlung städtischen Typs im Rajon Sarata in der Oblast Odessa. Die Stadt ist 95 km von Ismajil im Südwesten und 65 km von Bilhorod-Dnistrowskyj im Nordosten entfernt.
Die Stadt ist nach dem Fluss Sarata benannt worden, der sie durchfließt und etwa 20 km weiter südlich in den Sasyk-See, einem Liman des Schwarzen Meeres, mündet. Die Flussbezeichnung leitet sich vom Wort sarat aus der rumänischen Sprache ab, das salzig bedeutet. Sarata entstand 1822 als Neugründung auf vom russischen Zaren Alexander I. zugewiesenen 16.000 Dessjatinen (russ. Flächenmaß, etwa 18.000 ha) Land in Bessarabien als bessarabiendeutsches Kolonistendorf. Die Familien waren katholischen wie evangelischen Glaubens. Die Kolonisten trafen in Planwagen am 19. März 1822 am Fluss Sarata ein und bauten das Dorf auf.
Gründer waren etwa 70 Auswandererfamilien aus Bayern und Württemberg sowie ihr Anführer, Pfarrer Ignaz Lindl (1774-1845) - (Bild). Lindl mit seiner charismatischen Ausstrahlung und seiner großen Zuhörerschaft unter den Gläubigen - in Deutschland, Sankt Petersburg und Bessarabien kamen bis zu 10.000 Menschen zu seinen Predigten - hatte auch Feinde. Sie klagten ihn beim Zaren als Volksaufrührer und Sektenführer an. Hinzu kam, dass er als katholischer Priester mit seiner Haushälterin die Ehe einging. Daraufhin wurde Lindl 1823 vom russischen Zaren ausgewiesen.
Der wohlhabende Kaufmann Christian Friedrich Werner (1759-1823) aus Schorndorf war im Alter von 63 Jahren mitgezogen, verstarb aber bereits ein Jahr später in Sarata. Werner vermachte sein großes Vermögen dem Gemeinwesen, das damit unter anderem 1844 eine Lehranstalt, die spätere Wernerschule, baute. Dies war die erste deutschsprachige Lehrerbildungsanstalt im Zarenreich und die einzige in Bessarabien.
Werners Firmenteilhaber Gottlieb Veygel übernahm 1823 als Bürgermeister die Leitung der Gemeinde Sarata, die evangelisch wurde. Er beendete die von Lindl eingeführte Gütergemeinschaft und verteilte das Land an die Familien. Auf Saratas ursprünglicher Landmenge von 16.000 Dessjatinen entstanden darüber hinaus in den 1830er Jahren die bessarabiendeutschen Dörfer Gnadental und Lichtental.
- Nachkommen des Karl Ludwig Baisch (geb. 1814) und der Anna Maria Margaretha Luetze (geb. 1833)
- Nachkommen des Georg Friedrich Luetze (geb. 1803) und der Christine Katharina Rheinoel (geb. 1803)
Quellen:
1. Wikipedia: Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Sarata aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung (de)). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. [Stand 26.04.2012]