Die DNA-Genealogie steckt in Deutschland noch in den Babyschuhen. Seit Living DNA mit dem Projekt "One Family - The Germans" auf den Markt kam wächst das Interesse an DNA-Genealogie in Deutschland. Da es jedoch kaum deutschsprachige Erklärungen zum Thema gibt sollen hier auf dieser Seite von Laien für Laien nach und nach die Grundlagen der DNA-Genealogie auf Deutsch erklärt werden und damit Hilfestellung gegeben werden. Es werden hier die Begriffe, die Vorgehensweise für einen DNA Test und dessen Auswertung sowie die Erkenntnisse, die man aus einem DNA-Test erlangen kann beschrieben.

Die mitochondriale DNA (mtDNA) befindet sich ausserhalb der Chromosomen einer Zelle, in den Mitochondrien. Die mtDNA wird sowohl von Männern als auch von Frauen getragen, wird aber nur von der Mutter an all ihre Kinder vererbt. Darum haben alle Kinder einer Frau die gleiche mtDNA. Die Kinder der Töchter dieser Frau haben auch die gleiche mtDNA usw.

Wenn zwei Individuen eine mitochondriale DNA-Signatur teilen, kann es ein Hinweis auf eine gemeinsame mütterliche Abstammung sein. Da die mitochondriale DNA viel kleiner ist als jede andere Art von DNA, und weil sie im Laufe der Zeit weniger Mutationen erfährt, ist es schwieriger, mit diesem Test genealogische Entdeckungen zu machen. Der Test wird am besten verwendet, um Unterstützung für genealogische Hypothesen anzubieten. Mit einem Mitochondrial-DNA-Test kann man so möglicherweise erfahren, woher die mütterlichen Urahnen stammen. Der mtDNA-Test zeigt nicht nur die Herkunft der mütterlichen Ahnen, sondern auch, mit wem man mütterlicherseits verwandt sein könnte. Die Resultate des Mitochondrial-DNA-Tests känn man sowohl für die weltweite Suche nach Verwandten oder für ein Regionalprojekt nutzen.

Ein Mitochondrial-DNA-Test sagt einem die Haplogruppe, das heißt, in welchem Gebiet das genetische Profil typisch ist und wo die Vorfahren gelebt haben. Je nach genetischem Profil ist eine eindeutige Zuteilung nicht möglich.

Neben der eigenen Herkunft kann man mit dem Resultat auch den Genpool einer bestimmten Region untersuchen. So erfährt man, welche Familien aus der gleichen Region stammen, wie stark diese miteinander vernetzt und verwandt sind und welche Haplogruppen und Urvölker vertreten sind. Diese Ergebnisse müssen nicht immer mit Stammbaumaufzeichnungen verglichen werden, sondern möglicherweise auch mit historischen Quellen.

In einem mütterlichen Verwandtschafts-Projekt wird untersucht, ob Menschen mit gleichem oder ähnlichem Herkunftsort biologisch miteinander verwandt sind. Mütterliche Verwandtschafts-Projekte werden übers Internet geführt. Die weltweit grösste Datenbank von mütterlichen Verwandtschafts-Projekten unterhält FamilyTreeDNA. Ein Verwandtschafts-Projekt zur mütterlichen Linie zu starten oder einem bestehenden beizutreten ist kostenlos und dann sinnvoll, wenn man entfernte Verwandte der mütterlichen Seite finden, und den Stammbaum erweitern oder überprüfen möchte.


 Quelle:

1. Informationen aus dem → Blog von MyHeritage [Stand 03.10.2017]

2. Informationen aus der Webseite von → iGenea [Stand 03.10.2017]