Die mit den Eckdaten des Westfälischen Friedens von 1648/49 als Abschluss des Dreißigjährigen Krieges und dem Beginn der Französischen Revolution 1789 umschlossene Epoche ist als "Zeitalter des Absolutismus" bekannt.
Geprägt war die Epoche von der Auffassung von der absoluten Herrschaft des Fürsten von Gottes Gnade. Vorbild für diese Entwicklung war der französische König Ludwig XIV., dessen minutiöses und repräsentatives Hofzeremoniell den Abstand zwischen Volk und Souverän dokumentierte.
In fast allen Staaten gelingt dies, mit Ausnahme in England, Holland, der Schweiz und Polen, die Mitwirkung der Landstände bei der Gesetzgebung und Steuerbewilligung auszuschalten und die gesamte Staatsgewalt in einer Hand zu vereinigen. Der Monarch erlässt die Gesetze, erhebt Steuern, entscheidet über Krieg und Frieden, ist oberster Richter und Feldherr. Säulen seiner Macht bilden die von ihm bezahlten Beamten sowie ein stehendes Söldnerheer. Diese Regierungsform der unbeschränkten Herrschaft eines Monarchen nennt man Absolutismus.
Er verlieh dem Herrscher schrankenlose Macht und ermöglichte den Aufbau einer straffen Verwaltung, die Einführung geordneter Finanzwirtschaft und die Aufstellung stehender Heere. Viele Fürsten hatten den Ehrgeiz, ihre Residenz zu einem kulturellen Mittelpunkt zu machen. Manche von ihnen - Vertreter des „aufgeklärten Absolutismus” - förderten Wissenschaft und kritisches Denken, freilich in den Grenzen ihrer Machtinteressen.

Absolutismus

Allgemeine äußerliche Kennzeichen waren u.a. die Zentrierung der staatlichen Gewalt auf die Person des weltlichen und geistlichen Fürsten. Damit einher ging die Festigung der fürstlichen Herrschaft in den geistlichen und weltlichen Territorien zu Ungunsten der Stände (Städte, Adel, Klerus) sowie die Etablierung der stehenden Heere als Resultat des Dreißigjährigen Krieges und natürlich zur Wahrung der inneren und äußeren Sicherheit der einzelnen Territorien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

Staatstheoretiker des Absolutismus ist der Engländer Thomas Hobbes (1588-1679). Nach ihm haben die Menschen, um dem Naturzustand, eines Kriegs aller gegen alle, zu entgehen, sich durch einen Vertrag dem Staat, dem alles verschlingenden Ungeheuer (Leviathan), unterworfen und damit alle ihre natürlichen Rechte ihm übertragen. Er besitzt deshalb die absolute Macht, die in der Person des Monarchen verkörpert ist. In Frankreich betont der Hofprediger Bischof Jacgues Bossuet (1627- 1704) das Gottesgnadentum des Monarchen, der als Stellvertreter Gottes auf Erden nur diesem verantwortlich ist. Der französische Absolutismus wird zum Vorbild der Monarchen in Europa. In der Zeit des Absolutismus wird Europa von einer Reihe von Eroberungs- und dynastischen Erbfolgekriegen erschüttert, die ausschließlich im Interesse der Herrscherhäuser geführt werden. Ziel all dieser Kriege ist, die Vormachtstellung einer anderen Macht zu verhindern, die eigene Machtstellung zu stärken und das Gleichgewicht zu erhalten.

Die Wirtschaftspolitik des Merkantilismus ließ die absolut regierten Staaten auch ökonomisch erstarken.

So konnten Länder wie Bayern, Brandenburg (das spätere Preußen), Sachsen und Hannover zu eigenständigen Machtzentren werden.

Österreich, das die angreifenden Türken abwehrte und Ungarn sowie Teile der bisher türkischen Balkanländer erwarb, stieg zur Großmacht auf. Ihm erwuchs im 18. Jahrhundert ein Rivale in Preußen, das unter Friedrich dem Großen (1740-1786) zu einer Militärmacht ersten Ranges wurde.

Beide Staaten gehörten mit Teilen ihres Territoriums nicht dem Reich an, und beide trieben europäische Großmachtpolitik.


Quellen:

1. Marra, Stephanie: "Nordrhein-Westfalen, eine Zeitreise - 1648-1794 Das Zeitalter des Absolutismus": URL: http://www.nrw2000.de/absolutismus/absolutismus.htm [Stand: 26.03.2012]